Weihnachtsgeld – Wie viele Steuern fallen an?
Weihnachtsgeld – für manche das 13. oder 14. Gehalt – ist eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Doch wie wird Weihnachtsgeld eigentlich besteuert?
Das Wichtigste zum Weihnachtsgeld in Kürze
- 💸Das Weihnachtsgeld ist steuer- und sozialabgabenpflichtig.
- 🧾Das Weihnachtsgeld gehört nicht zum laufenden Gehalt, sondern ist ein sonstiger Bezug.
- 🧮Die Lohnsteuer und die Sozialversicherungsbeiträge werden gesondert berechnet.
Die Themen im Überblick
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Ist Weihnachtsgeld steuerfrei?
Der Glaube, dass das Weihnachtsgeld steuerfrei ist, ist leider falsch 😩Denn das Weihnachtsgeld unterliegt – wie der normale Arbeitslohn – der Einkommensteuer- und Sozialabgabenpflicht.
Jedoch werden die Abzüge des Weihnachtsgelds gesondert ermittelt 🧮, da es sich dabei um sonstige Bezüge und nicht um laufenden Arbeitslohn handelt.
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Wie wird die Steuer für das Weihnachtsgeld berechnet?
Um die Steuerlast beim Weihnachtsgeld korrekt zu berechnen, wird zunächst die Lohnsteuer für das Jahresgehalt an sich ermittelt. Anschließend erfolgt die Ermittlung der Steuer für das Jahresgehalt inkl. des Weihnachtsgelds 🎅🏼Abschließend ergibt sich aus der Differenz der Steuerbeträge die Lohnsteuer, die auf das Weihnachtsgeld entfällt.
Beispiel
- Jahr 2022
- Steuerklasse I
- 60.000 € Bruttolohn
- 5.000 € Weihnachtsgeld
- Lohnsteuer nach Jahrestabelle für 60.000 € = 10.287,00 €
- Lohnsteuer nach Jahrestabelle für 65.000 € = 11.956,92 €
- Differenz der Lohnsteuer = 1.669,92 €
- Lohnsteuer für das Weihnachtsgeld = 1.669,92 €
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Wie werden die Sozialabgaben beim Weihnachtsgeld berechnet?
Die Beiträge zu den Sozialversicherungen, also Renten-, Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung, werden nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) 📈 erhoben.Diese liegt für die Kranken- und Pflegeversicherung im Jahr 2023 monatlich bei 4.987,50 €. Für die Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung liegt diese bei 7.300 € im Westen und 7.100 € im Osten.
Sofern das Weihnachtsgeld die Beitragsbemessungsgrenze nicht ausschöpft, unterliegt dieses vollständig der Sozialabgabenpflicht. Liegt das Arbeitsentgelt bereits über der Beitragsbemessungsgrenze, so fallen keine SV-Beiträge an.
Beispiel
In diesem Beispiel rechnen wir mit den Zahlen von 2022. Direkt über dem Beispiel findest du die geltenden Beitragsbemessungsgrenzen für das aktuelle Steuerjahr.
- Jahr 2022
- 4.000 € Bruttolohn pro Monat
- 4.000 € Weihnachtsgeld (Auszahlung Dezember)
Beitragsbemessungsgrenzen:
- Beitragspflichtiges Entgelt = 48.000 €
- BBG KV/PV (West) = 12 x 4.837,50 € = 58.050,00 €
- BBG RV/ALV (West) = 12 x 7.050,00 € = 84.600,00 €
Nicht ausgeschöpfter Anteil der Beitragsbemessungsgrenzen:
- KV/PV = 58.050,00 € - 48.000,00 € = 10.050,00 €
- RV/ALV = 84.600,00 € - 48.000,00 € = 36.600,00 €
Das Weihnachtsgeld liegt mit 4.000 € unter dem nicht ausgeschöpften Teil der Beitragsbemessungsgrenzen und ist somit voll sozialabgabenpflichtig.
Wie hoch die Prozentsätze für die Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung sind, findest du auf unserer Seite zu Versicherungsbeiträgen.
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Wer hat Anspruch auf Weihnachtsgeld?
Einen gesetzlichen Anspruch auf Weihnachtsgeld gibt es nicht. Das gilt, wenn das Weihnachtsgeld nicht im Arbeitsvertrag, im Tarifvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung versprochen wird. Sobald das Weihnachtsgeld durch derartige Verträge versprochen ist, muss es dir auch ausgezahlt werden 🎅Abgabefrist ist überschritten 🥵
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Das Weihnachtsgeld kann auch ohne vertragliche Vereinbarung zur Pflicht werden
Unter zwei Bedingungen kann das Weihnachtsgeld auch ohne vertragliche Vereinbarungen verpflichtend für den Arbeitgeber werden. Das gilt, wenn einige Mitarbeiter Weihnachtsgeld bekommen und andere nicht. Das würde gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.
Alternativ hast du ebenfalls einen Anspruch auf Weihnachtsgeld, wenn dein Arbeitgeber 3 Jahre in Folge ohne Vorbehalt Weihnachtsgeld überwiesen hat. Nach dem dritten Jahr wird das Weihnachtsgeld zur sogenannten betrieblichen Übung und ist somit nun auch verpflichtend 🤩
Fazit
Auch wenn das Weihnachtsgeld nicht steuerfrei ist, so ist es ein toller Bonus vom Arbeitgeber, der nicht selbstverständlich ist. Mit der Steuerbot-App kannst du dieses ohne Weiteres angeben. In der Regel ist es in der Lohnsteuerbescheinigung bereits enthalten.
Häufig gestellte Fragen zum Weihnachtsgeld
Wer hat Anspruch auf Weihnachtsgeld?
Wie hoch darf das Weihnachtsgeld sein?
Bekommst du nach deiner Kündigung dennoch Weihnachtsgeld?
Wann kommt das Weihnachtsgeld?
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