Was genau ist kalte Progression?
Du bekommst eine Lohnerhöhung, aber kannst dir dennoch nicht unbedingt mehr leisten? Dann bist du von der sogenannten kalten Progression betroffen. Was das ist erklären wir dir hier!
Das Wichtigste zur kalten Progression in Kürze
- 📈Eine kalte Progression liegt vor wenn die Inflationsrate höher als die Erhöhung des Nettoeinkommens ist.
- 🛍️Die kalte Progression hat zur Folge, dass trotz Gehaltserhöhung eine geringere Kaufkraft vorliegt.
- 📜Durch das Inflationsausgleichsgesetz wurden Steuerfreibeträge an die Inflation angepasst.
Die Themen im Überblick
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Was ist die kalte Progression?
Die kalte Progression ist eine steuerliche Mehrbelastung 📈, die dadurch entsteht, dass die Einkommensteuertarife nicht an die Inflationsrate angepasst werden. Durch die fehlende Anpassung kommt es dann zu einem sogenannten Reallohnverlust, also einer allgemeinen geringeren Kaufkraft 🛒Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass du dir dann trotz einer Gehaltserhöhung nicht unbedingt mehr leisten kannst. Es bedeutet jedoch nicht, dass du trotz Gehaltserhöhung ein geringeres Nettogehalt erhältst. Das ist ein Missverständnis welches gerne in den Medien zu diesem Thema angebracht wird.
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Kalte Progression und der Einkommensteuertarif 2023
Im Steuerjahr 2023 hat die Bundesregierung das sogenannte Inflationsausgleichsgesetz erlassen. Dieses hatte zur Folge, dass der Grundfreibetrag, die Kinderfreibeträge, das Kindergeld sowie die Grenze zum Spitzensteuersatz angehoben, bzw. an die Inflation angepasst, wurden.Durch dieses Gesetz wurden die Beträge wie folgt erhöht:
- Grundfreibetrag = 10.347 € erhöht auf 10.908 €
- Kinderfreibetrag = 2.810 € erhöht auf 3.012 €
- Kindergeld = Staffelung von 210 €, 225 € und 250 € auf 250 € pro Kind
- Spitzensteuersatzgrenze = 58.597 € erhöht auf 62.810 €
Was ändert sich für das Steuerjahr 2024?
Im Steuerjahr 2024 wurde der Grundfreibetrag erneut angepasst und beläuft sich nun auf 11.784 €. Das geschah sogar nachdem der Grundfreibetrag für 2024 bereits einmal angepasst wurde. Ursprünglich lag der Grundfreibetrag für 2024 bei 11.604 €.
Abgabefrist ist überschritten 🥵
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Wann kommt es zu einer kalten Progression?
Zu einer kalten Progression kommt es, wenn die Erhöhung des Nettoeinkommens prozentual geringer ist als die Preissteigerungsrate.Beispiel
Du hast einen Bruttolohn von 25.000,00 €.
Dein Nettolohn liegt bei 18.076,00 €
Die Inflationsrate liegt bei 8 %.
Du erhältst eine Lohnerhöhung i.H.v. 8 %.
Der Bruttolohn liegt nun bei 27.000,00 €.
Der Nettolohn liegt nun bei 19.247,04 €.
Vergleicht man die Nettolöhne miteinander, so stellt man fest, dass dieser sich nur um 6,478 % erhöht hat.
Die Lohnerhöhung gleicht somit nicht die Inflationsrate aus und du hast eine geringere Kaufkraft.
Fazit
Die "kalte Progression" entsteht, wenn die Einkommensteuertarife nicht an die Inflation angepasst werden, was zu einem Reallohnverlust und geringerer Kaufkraft führt. Obwohl oft angenommen wird, dass trotz Gehaltserhöhung das Nettogehalt schrumpft, bleibt es in Wirklichkeit gleich. Im Jahr 2023 wurde durch das Inflationsausgleichsgesetz der Grundfreibetrag, Kinderfreibeträge, Kindergeld und die Spitzensteuersatzgrenze erhöht, um diesem Effekt entgegenzuwirken. Die kalte Progression tritt ein, wenn die Nettoeinkommenssteigerung prozentual niedriger ist als die Preissteigerungsrate.
Häufig gestellte Fragen zur kalten Progression
Bist du von der kalten Progression betroffen?
Was kannst du gegen die kalte Progression tun?
Was tut Deutschland gegen die kalte Progression?
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