Was ist Elternunterhalt?
Was ist Elternunterhalt?
Was ist Elternunterhalt?
💸  Ausgaben

Was ist Elternunterhalt?

Pascal Eckel
Steuer-Experte
Uhr7 min Lesedauer
KalenderAktualisiert am: 25.03.2025

Kindesunterhalt ist bekannt in Deutschland. Von Elternunterhalt haben oftmals nur diejenigen gehört, die schon einmal Elternunterhalt zahlen mussten. Was genau es mit Elternunterhalt auf sich hat und wie sich Elternunterhalt auch auf deine Steuererklärung auswirken kann, das erfährst du hier 🤝

Das Wichtigste zum Elternunterhalt in Kürze

  • 💰
    Elternunterhalt greift erst ab 100.000 Euro Bruttojahreseinkommen – Kinder müssen erst dann für Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen.
  • 🏠
    Das Sozialamt übernimmt Pflegekosten, wenn Rente und Erspartes nicht ausreichen – zuvor muss das eigene Vermögen weitgehend aufgebraucht sein.
  • 📉
    Ein Mindestselbstbehalt von 2.650 Euro monatlich bleibt unangetastet – höhere Beträge können im Einzelfall gewährt werden.
  • ⚖️
    Kinder haften anteilig, wenn mehrere Geschwister über der Einkommensgrenze liegen – jeder zahlt nur nach seinen Möglichkeiten.
  • 🚫
    In besonderen Härtefällen kann eine Zahlungspflicht entfallen – etwa bei schwerwiegenden Verfehlungen der Eltern gegenüber dem Kind.
Fakten

1
  Was ist Elternunterhalt?

Elternunterhalt bedeutet, dass Kinder für die Pflegekosten ihrer Eltern mitzahlen müssen, wenn die Eltern es selbst nicht mehr können. Du musst natürlich nicht immer für die Pflege deiner Eltern aufkommen und das Ganze ist durchaus an einige Bedingungen geknüpft.

Wie wird Elternunterhalt berechnet?

  • 1️⃣ Gesamteinkommen berechnen: Gehalt, Mieteinnahmen & Kapitalerträge zählen mit.
  • 2️⃣ Ausgaben abziehen: Steuern, Sozialabgaben, Krankenversicherung, Altersvorsorge & Fahrtkosten.
  • 3️⃣ Selbstbehalt abziehen: Mindestens 2.650 € pro Monat dürfen die Kinder behalten.
  • 4️⃣ Hälfte des verbleibenden Betrags zahlen 💶

2
  Wer ist zum Elternunterhalt verpflichtet?

Du musst für deine Eltern zahlen, wenn die Eltern die Pflegekosten nicht selbst decken können, also Rente & Ersparnisse nicht ausreichen, um die Kosten zu decken. Das Sozialamt übernimmt diese Kosten oftmals, kann die Kosten dann aber von den Kindern zurückfordern. Das alles gilt aber nur wenn du mehr als 100.000 € brutto im Jahr verdienst 💸

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3
  Müssen Kinder für die Pflege ihrer Eltern aufkommen?

Ja, wenn dein Bruttogehalt oberhalb von 100.000 € liegt und deine Eltern ihre Pflege durch ihr eigenes Einkommen oder Vermögen nicht zahlen können, dann bist du dazu verpflichtet für die Pflege deiner Eltern aufzukommen.

Hinweis

Das Sozialamt kann die Pflegekosten deiner Eltern übernehmen, allerdings kann das Sozialamt das Geld von dir zurückverlangen, wenn du eigentlich Elternunterhalt hättest zahlen müssen.

Hinweis

4
  Gibt es Entlastungen?

Einkommensgrenze von 100.000 € 💰

  • Wer weniger als 100.000 € brutto im Jahr verdient, muss nicht zahlen!
  • Das Sozialamt prüft das Einkommen erst, wenn es Anhaltspunkte für ein höheres Einkommen gibt.

Selbstbehalt von mindestens 2.650 € pro Monat 🏡

  • Dein eigenes Einkommen wird erst abgezogen, wenn mehr als 2.650 € pro Monat übrig bleiben.
  • In einigen Fällen kann der Selbstbehalt sogar bis zu 4.500 € betragen.

Abzüge bei der Berechnung des Elternunterhalts 📉

Folgende Ausgaben werden berücksichtigt und können abgezogen werden:

  • Steuern & Sozialversicherungsbeiträge 💵
  • Beiträge zur Kranken- & Pflegeversicherung 🏥
  • Fahrtkosten zur Arbeit 🚗
  • Kosten für private Altersvorsorge bis zu 5 % des Bruttoeinkommens 📊
  • Kreditraten für selbst genutztes Wohneigentum 🏠
  • Unterhalt für eigene Kinder & Ehepartner 👨‍👩‍👧‍👦

Härtefallregelungen ❌

  • Falls deine Eltern dich als Kind vernachlässigt oder schlecht behandelt haben, kannst du von der Zahlung befreit werden.
  • Falls du selbst in finanziellen Schwierigkeiten bist, kannst du auch von der Unterhaltspflicht entbunden werden.

Steuerliche Vorteile 💡

  • Pflegeheimkosten für deine Eltern können unter Umständen von der Steuer abgesetzt werden!
  • Das gilt als außergewöhnliche Belastung in der Steuererklärung.

5
  Was besagt das Angehörigen-Entlastungsgesetz?

Das Angehörigen-Entlastungsgesetz gilt seit 2020 und schützt dich unter anderem durch die Einkommensgrenze von 100.000 € brutto pro Jahr. Außerdem wird dein Vermögen nicht berücksichtigt, sondern nur dein Einkommen. Falls du also ein Haus besitzt, ist dieses weiterhin sicher und wird nicht durch den Elternunterhalt gefährdet. Das Gesetz schützt auch Eltern von Kindern mit Behinderungen, die Sozialhilfe erhalten ⚖️

6
  Kannst du Elternunterhalt absetzen?

Elternunterhalt zählt als "außergewöhnliche Belastung" in der Steuererklärung. Sofern du also über die zumutbare Belastungsgrenze kommst, bekommst du für den Elternunterhalt Steuervorteile. Wichtig ist hier, dass du nur maximal 10.908 € Elternunterhalt pro Jahr absetzen kannst. Neben dem Elternunterhalt kannst du auch...

  • ...direkte Zahlungen an die Eltern zur Unterstützung absetzen.
  • ...Kosten für das Pflegeheim, wenn du sie für deine Eltern übernimmst absetzen.
  • ...medizinische Kosten oder zusätzliche Pflegekosten absetzen.

Hinweis

Für all diese steuerlichen Vorteile benötigst du natürlich immer auch Belege für die Zahlungen. Vergib also nicht einfach Bargeld und stell sicher, dass du immer einen schriftlichen Nachweis für die Zahlungen bekommst. Im Zweifelsfall kann ein Kontoauszug reichen, wenn du keinen anderen Nachweis bekommen kannst.

Hinweis
Hinweis

Fazit

Elternunterhalt kann dir Steuervorteile einbringen. Im besten Fall benötigen aber deine Eltern keinen Unterhalt und du kannst dennoch alle anderen Steuervorteile genießen, die der deutsche Staat dir an die Hand gibt. Dafür musst du nur deine Steuererklärung mit der Steuerbot-App abgeben. Das dauert nur 20 Minuten und sichert dir Steuervorteile unabhängig von der Gesundheit deines Umfelds 🫶

Sprechblase

Häufig gestellte Fragen zu Elternunterhalt

Wie hoch muss Elternunterhalt sein?

Der Elternunterhalt ist die Hälfte von dem was übrig bleibt, wenn du absetzbare Ausgaben und den Selbstbehalt in Höhe von 2.650 € von deinem Bruttogehalt abziehst, sofern dein Bruttogehalt oberhalb von 100.000 € liegt.

Was bringt das Schonvermögen?

Deine Eltern müssen, bevor du zu Unterhaltszahlungen verpflichtet wirst, ihr eigenes Vermögen aufbrauchen. Das Schonvermögen lässt deinen Eltern hierbei ein Vermögen von 10.000 € pro Elternteil unangetastet. Sind sie verheiratet haben sie zusammen 20.000 € Schonvermögen. Auch Immobilien sind vom Schonvermögen geschützt, sofern noch ein Elternteil die Immobilie bewohnt.

Können Eltern auf Zahlungen verzichten?

Deine Eltern können natürlich zuerst ihr eigenes Vermögen nutzen. Sobald das Sozialamt die Kosten übernehmen muss und du mehr als 100.000 € Brutto im Jahr verdienst, kann das Sozialamt dennoch Unterhalt von dir verlangen, auch wenn deine Eltern das nicht von dir verlangen wollen.

Du hast Fragen zum Elternunterhalt? Schreib uns!

Unser Support steht dir jederzeit unter support@steuerbot.com zur Verfügung.

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